Fachsimpeleien in luftiger Höhe
Unternehmensbesuch bei der Dachdeckerei Kidszun
Die letzten Stürme hatten dem Dach des Hauses in der Tribseer Straße 1, bekannter als Deutsche Bank, stark zugesetzt. Darum musste Bodo Kidszun, gelernter Dachdecker und seit 2009 Chef des Meisterbetriebes Dachdeckerei Kidszun, mit seinen Mannen dem denkmalgeschützten Haus im wahrsten Sinne des Wortes aufs Dach steigen. Nach Begutachtung der Schäden stand fest: Reparaturen sind unausweichlich. Die obersten drei Ziegelreihen sowie Firsthauben sind zu entnehmen und zu reinigen. Die Ziegel werden anschließend wieder aufgebracht und verschraubt, der First wird neu gesetzt.
Wie eine solche sach- und fachgerechte Reparatur ausgeführt wird, schaute sich Oberbürgermeister Alexander Badrow am Dienstag (19. April) bei seinem Unternehmensbesuch vor Ort an. Da die Reparaturarbeiten vom Dachinnenraum aus technisch nicht ausführbar sind, wird von außen gearbeitet. Also ging es mit einem Steiger der Firma mateco für den Oberbürgermeister, den Dachdeckermeister und den Geschäftsführer der Bläße Immobilien GmbH Sören Tromberens als Hausverwalter hinauf in luftige Höhe, um direkt aus der Vogelperspektive die Baustelle in Augenschein zu nehmen. "Die Reparaturen unter diesen extremen Bedingungen ordentlich auszuführen, braucht schon besonderes Geschick und Erfahrung", zeigt sich Badrow schwer beeindruckt. "Wir können alles und machen alles, außer Rohr", beschreibt Bodo Kidszun kurz und bündig das Knowhow seiner Firma und meint damit, dass sein umfangreiches Leistungsportfolio außer Reetdach-Deckung alle Arbeiten und Gewerke rund ums Dach umfasst. Bodo Kidszun kennt sein Metier und führt das mittelständische Familienunternehmen mit großer Begeisterung fürs Handwerk. Derzeit sieben Mitarbeiter sind in ganz Mecklenburg-Vorpommern, zwischen Rostock und Heringsdorf, im Dienste zufriedener Kunden unterwegs. Auch wenn wegen der aktuellen weltpolitischen Lage vieles schwieriger geworden ist, Themen wie steigende Kosten für Material und Transport oder Nachwuchsgewinnung nicht beeinflussbar sind, das Handwerk bleibt unverzichtbar und verdient größte Wertschätzung. "Unsere Altstadt würde heute nicht so strahlen, wenn es Handwerk und Handwerkskunst nicht gäbe", betont Oberbürgermeister Badrow die Bedeutung der mittelständischen Unternehmen und setzt große Hoffnung in die Zukunft des Handwerks, denn "es gibt zu jedem Trend immer auch einen Gegentrend". Davon sei er überzeugt.