Nach 77 Jahren wieder da: die Gasse "In der Bucht"
Mit 41 Metern ist sie eine der kürzesten Straßen von Stralsund: die Gasse "In der Bucht".
Zusammen mit den Gebäuden Am Fischmarkt 4 und Wasserstraße 65 bis 67 fiel sie am 6. Oktober 1944 den Bomben zum Opfer. Danach war sie nicht mehr existent. 1950 wurde auch der Straßenname offiziell eingezogen. 77 Jahre vergingen seit der Zerstörung, bis von April bis September diesen Jahres die kleine Diagonale zwischen Wasser- und Heilgeiststraße für 160.000 Euro wiederhergestellt und grundhaft erneuert wurde. Diese Woche erfolgte die offizielle Freigabe und Enthüllung der Straßenschilder - zusammen mit Planern, Baufirma, SES und dem Amt für Planung und Bau der Hansestadt.
Die leicht geschwungene Gasse orientiert sich am historisch überlieferten Bestand und fügt sich nun wieder wunderbar in das Stadtbild ein. Das Quartier ist Bestandteil des Bodendenkmals Altstadt und gehört zum Kerngebiet des UNESCO Welterbes „Historische Altstädte Stralsund und Wismar“. Die anliegenden Grundstücke wurden auf der überlieferten historischen Parzellenstruktur mit zwei- und dreigeschossigen Häusern bebaut, für weitere noch vorhandene Lücken soll im kommenden Jahr Baubeginn sein. Die Straßenbelag zeichnet sich durch Granitpflaster und sogenanntes Lesepflaster aus. Verwendet wurden außerdem geschnittene Pflastersteine für die Fußgängerbereiche. Die Straßenbeleuchtung wurde - ebenfalls nach historischem Vorbild - als Wandarmleuchten direkt an die Gebäude angebracht.
Oberbürgermeister Alexander Badrow zog die letzten Schrauben der beiden Schilder fest und freut sich über das neue alte Schmuckstück: "Diese kleine Gasse ist ein großartiges Beispiel für unser Motto 'Moderne trifft Erbe'. Wir bauen für die Zukunft, ohne unsere Wurzeln zu vergessen. Und das Ergebnis trägt zum Wohlfühlfaktor unserer Hansestadt bei."