Hirschbrunft im Stralsunder Stadtwald
Im Zoo Stralsund leben über 1.000 Tiere. Da geht es nicht immer ruhig zu.
Wolfsgeheul und Eselsrufe gehören fast schon zum Alltag der in der Nähe des Zoos lebenden und arbeitenden Menschen. In den letzten Tagen allerdings mischt sich ein dunkles, fast unheimliches Röhren in die Geräuschkulisse. Es stammt von einer Tierart, die seit seiner Gründung stets im Zoo präsent war. Der Rothirsch ... Franz, so rufen die Tierpfleger ihren Rothirsch, kämpft vielleicht nicht gerade in der höchsten Gewichtsklasse seiner Art, aber als ungerader Zwanzigender präsentiert er sich seinen vier Hirsch-Damen von einer sehr anmutigen Seite. Sein typisches und imposantes Aussehen verdankt er einer begehrten englischen Ahnenreihe.
In der Brunftzeit gilt es, insbesondere Rivalen zu zeigen, dass die Lichtung im Zoo vom Platzhirsch dominiert wird. So gilt für die Stralsunder Zootierpfleger das ungeschriebene Gesetz: Die Anlage wird nicht betreten, solange Franz regiert und den Zoogästen seine 19 scharfen Geweihenden präsentiert.
Insbesondere in der Dämmerung ist der Ruf des Platzhirsches weit zu vernehmen. Voller Kraft und Stolz zeigt er den Weibchen auf der Anlage, dass er den Ring dominiert und eine gute Wahl als Vater für den nächsten Rothirsch-Nachwuchs ist.
Die unheimlich anmutenden Klänge in der Dunkelheit läuten zugleich eine schöne Tradition ein: Halloween, das Gruselhighlight des Jahres. Die Utensilien für die magische Verwandlung des Zoos sind gesichtet und gerichtet. Alles ist bereit für einen schaurig schön beleuchteten Zoo-Spaziergang am 31. Oktober.