Herbstzeit ist Pilzzeit – Pilzausstellung im Zoo Stralsund
Auch wenn in den vergangenen Tagen die Pilze noch nicht so üppig zu finden waren, liegen viele Sammler schon gespannt auf der Lauer, um die begehrten Leckereien möglichst erfolgreich und in großer Menge zu suchen.
Doch welche Pilze sind unbedenklich zum Verzehr geeignet? Und gibt es dabei auch Pilzarten, bei denen Verwechslungen auftreten können?
Antwort auf diese und ähnliche Fragen erhalten Besucher des Zoos Stralsund am 3. und 4. Oktober. Dann findet in der Zeit von 11 bis 17 Uhr die alljährliche Pilzausstellung in der Ausstellungshalle neben der Festwiese statt. Der Zugang erfolgt über den Haupteingang des Zoos.
Für die Veranstaltung gelten die aktuellen Corona-Hygieneregeln. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist in der Ausstellungshalle verpflichtend.
Wer selbst interessante Fundstücke vorzuweisen hat, kann diese ab dem 1. Oktober bei Frank Dommer in Groß-Lüdershagen, Feldstraße 19, oder direkt in der Ausstellungshalle im Zoo abgeben. Dabei muss der Name des Finders bzw. der Finderin und der Fundort ausgewiesen werden. Natürlich besteht neben der Besichtigung vieler aktuell in der Natur zu findenden Pilze auch die Möglichkeit, Fragen zu eigenen Fundsachen zu stellen. Die anwesenden Pilzberater stehen mit Rat und Tat zur Seite.
Pilz des Jahres: die Gemeine Stinkmorchel
Ein interessanter Pilz nimmt in der Ausstellung einen besonderen Stellenwert ein. Es handelt sich um die Gemeine Stinkmorchel. Sie wurde in diesem Jahr von der Deutsche Gesellschaft für Mykologie zum Pilz des Jahres gewählt. Die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus L.1753) ist einer der wenigen Pilze, die dem Sammler schon vor dem Sehen durch den durchdringenden Aasgeruch auffallen. Der Pilz entspringt einem rundlichen Gebilde, dem sogenannten "Hexenei" und streckt sich aus diesem in die Länge. Dies geschieht mit einer Geschwindigkeit von 0,5 bis 2 mm pro Minute. Das Ergebnis ist ein Fruchtkörper, der aufgrund seiner Ähnlichkeit zu einem männlichen Körperteil seinen lateinischen Namen erhielt.
Der junge wabenartige Kopf ist von einer grünen festen Masse überzogen. Diese Sporenmasse wird später schleimig-flüssig und verströmt einen aasartigen Geruch. Dieser Gestank lockt zahlreiche Fliegen an, welche die Sporenmasse verzehren und über den Verdauungstrakt wieder ausscheiden. So sorgen die Fliegen für die Verbreitung des Pilzes. Die Gemeine Stinkmorchel kann in Laub- und Nadelwäldern, aber auch in Parkanlagen und Gärten vorkommen. Für Pilzsammler ist das "Hexenei" von Interesse, das geschält wie Bratkartoffeln zubereitet werden kann.
Besucher und Besucherinnen der Veranstaltung werden erfahren, dass es neben Butterpilzen und Steinpilzen etliche Pilzarten in den heimischen Wäldern zu finden gibt, die erst auf dem zweiten Blick eine Bereicherung des heimischen Kochtopfes darstellen.