'Wallensteintage einmal anders' am 24. und 25. Juli 2020 in Stralsund
Wer an die Stralsunder Wallensteintage denkt, hat Kanonendonner im Ohr, Pulverdampf in der Nase und buntes Markttreiben vor Augen. Doch in diesem Jahr ist alles anders.
Das größte Stralsunder Stadtfest ist coronabedingt abgesagt. Es gibt am kommenden Wochenende keinen Markt, keinen Festumzug, kein Bühnenprogramm, kein Feuerwerk und auch kein Landsknechtelager.
Dennoch soll auch in diesem Jahr an den Wallensteintag, am 24. Juli 1628, erinnert werden, als vor fast 400 Jahren die Stralsunderinnen und Stralsunder die Belagerung durch den Feldherrn und dessen kaiserliche Truppen erfolgreich abwehren konnten.
Die Hansestadt Stralsund hat gemeinsam mit der Veranstaltungsagentur Basic Events und der Stadtwache vom Stralsunder Traditionsverein das Machbare ausgelotet und zum Format „Wallensteintagen einmal anders“ entwickelt.
„Die Historie rund um Wallenstein zu würdigen, ohne zu feiern: das ist der Ansatz der ‚Wallensteintage einmal anders‘ in diesem Jahr“, fasst Oberbürgermeister Alexander Badrow die Idee zusammen und dankt allen Organisatoren, Partnern und Unterstützern, die sich für deren Umsetzung stark gemacht haben.
Was passiert an den beiden Tagen?
Kanonenschuss und Hohnblasen
Die „Wallensteintage einmal anders 2020“ werden am Freitag, den 24. Juli, durch einen Kanonenschuss im Stralsunder Stadthafen eröffnet. Das traditionelle Hohnblasen ist dann für 18.30 Uhr am Alten Markt vorgesehen. Alle Bewohnerinnen und Bewohner Stralsunds sind eingeladen, das Hohnblasen aus ihren Fenstern oder Balkonen heraus lautstark zu unterstützen.
Film „Mit Ketten am Himmel – Stralsund 1628“
In Kooperation der Hansestadt Stralsund mit dem Stralsunder Traditionsverein und der Stralsunder Stadtwache ist gemeinsam mit Stralsund TV ein Film entstanden, dessen Drehbuch sich an geschichtlichen Überlieferungen orientiert und diese zuweilen frei interpretiert umgesetzt hat.
An drei Drehtagen sind an verschiedenen Orten in der Altstadt und im Rathaus die Szenen entstanden: „Ankunft des Wallensteinschen Heeres“, „Belagerung und Beschuss der Stadtmauer“, „Der Meisterschuss“, „Verhandlung des Stralsunder Rates mit dem Feldherrn Albrecht von Wallenstein auf den Weißen Brücken“, „Bekanntmachung der Ankunft des feindlichen Heeres“, „Der Gildeschwur“ und „Die Ankunft des Schwedenkönigs“.
Der Film „Mit Ketten am Himmel – Stralsund 1628“ wird am 24. Juli auf www.stralsund.de, auf www.wallensteintage.de auf www.fas-tv.de und auf dem Facebook-Kanal der Hansestadt ausgestrahlt.
LED-Rondell auf dem Alten Markt
Szenen der Filmproduktion sind auch auf dem Alten Markt am 24./25. Juli über ein 360-Grad-LED-Rondell mit einer Leinwand in Höhe von ca. 4 Metern zu sehen. In regelmäßigen Zeitabständen werden darüber hinaus Impressionen von den vergangenen Wallensteintagen gezeigt.
Erlebnisausstellung im historischen Rathauskeller
Der Stralsunder Rathauskeller öffnet am 24. und 25. Juli seine Türen und lädt zu einem Rundgang ein. Sowohl die Wallensteinsche Zeit als auch die Wallensteintage der vergangenen Jahre werden dem Besucher hier nahe gebracht. Darüber hinaus illuminieren Licht- und Lasershows die gotischen Gewölbe.
Die Erlebnisausstellung im Rathauskeller ist am Freitag, 24. Juli, von 17:00 bis 21:00 Uhr und am Samstag, den 25. Juli, von 11:00 bis 21:00 Uhr geöffnet. Der Zugang erfolgt über den Eingang Ossenreyerstraße/Badenstraße.
Aufgrund der geltenden Regelungen der Corona-Lockerungs-Verordnung ist die Besucherzahl auf 100 Personen gleichzeitig beschränkt. Beim Besuch der Ausstellung besteht außerdem die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie zur Bereitstellung von Kontaktdaten.
Walking Acts im Stadtgebiet
Wer am Freitag und Sonnabend in der Altstadt unterwegs ist, kann immer mal wieder „über Künstler und Darsteller aus der Wallensteinschen Zeit stolpern“. Gaukler, Musikanten, Stelzenläufer und auch die Stralsunder Stadtwache werden an beiden Tagen durch die Straßen der Altstadt ziehen, um mit ihren Aufführungen an Wallenstein zu erinnern. Für die Straßenkünstler gibt es kein fest terminiertes Programm und auch keine festgelegte Route, um flexibel auf die Besuchersituation in der Altstadt zu reagieren und Abstandsregelungen zu beachten.