Wiesen in der Hansestadt
WIESEN, umgangssprachlich für eine Mischung aus Gräsern und Blumen, sind naturnahe, artenreiche, dauerhafte Gräser-Kräuter-Pflanzengesellschaften. Ohne Nutzung kommen sie in Europa nur selten vor. In unserer Kulturlandschaft sind sie durch Menschen entstanden und nur durch dessen beständige Bewirtschaftung in Form von Beweidung und Mahd zu erhalten.
Sollen artenreiche WIESEN oder SÄUME durch Mahd entstehen, muss diese zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Dafür ist eine extensive Bewirtschaftung durch eine 1-3malige Mahd/ Jahr notwendig. Wird seltener gemäht, geht Vielfalt verloren. Der Mähzeitpunkt orientiert sich dabei an der Biomasseentwicklung und dem Lichtbedarf bodennaher, konkurrenz-schwächerer Arten innerhalb der Mischungen, meist Blumen.
Die Bewirtschaftung der WIESEN soll auch den Lebensraum (Nahrung und Habitat) möglichst vieler angepasster Insektenarten sichern. Dass manche von ihnen für uns Menschen auch gleichzeitig als bunte BLÜHFLÄCHEN wahrgenommen werden, ist dabei ein schöner Nebeneffekt.
Auf dem Stadtgebiet der Hansestadt werden schon mehr als 30 ha WIESEN öffentlicher Grünflächen extensiv bewirtschaftet und es werden mehr. Die Veränderungen können auf den beigefügten Karten nachvollzogen werden.
Die neu angelegten Wiesen und Säume bestehen aus artenreichen, standortangepassten Mischungen naturraumtypischer Wildpflanzenarten. Zu finden sind mehrjährige Kräuter mit einem breiten Spektrum an Pflanzenfamilien (z.B. Korbblütler, Lippenblütler, Schmetterlingsblütler, Glockenblütler) und Gräser.
Insbesondere Arten mit einem Nahrungsangebot für eine Vielzahl Insekten sind dabei von Bedeutung. In dem derzeit im Stadtgebiet ausgebrachten Saatgut sind folgende Beispielarten enthalten, die in ihrer Gesamtheit mit einem Anteil von 10 -20 % an den Mischungen einen guten Beitrag für die Insektenwelt leisten.
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von Bedeutung für |
Gewöhnliche Schafgarbe |
Achillea millefolium |
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Kornblume |
Centaurea cyanus |
Hautflügler, Schwebfliegen, Bienen, Tagfalter |
Wilde Möhre |
Daucus carota |
Nahrungsquelle für die Raupe des Schwalbenschwanz |
Echtes Labkraut |
Galium verum |
Futterpflanze für Raupen z.B. des Taubenschwänzchen |
Dolden-Habichtskraut |
Hieracium umbellatum |
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Echtes Johanniskraut |
Hypericum perforatum |
Bienen, Schwebfliegen, Hummeln |
Knautie |
Knautia avensis |
Bienen, Schmetterlinge |
Wiesenmargerite |
Leucanthemum ircutianum/vulgare |
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Hornklee |
Lotus spec. |
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Moschus-Malve |
Malva moschata |
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Klatschmohn |
Papaver rhoeas |
div. Insektenarten |
Kleiner Wiesenknopf |
Sanguisorba minor |
Bienen |
Rote Lichtnelke |
Silene dioica |
Tagfalter, Schwebfliegen, Hummeln |
Gewöhnliches Leimkraut |
Silene vulgaris |
Bienen, Schmetterlinge |
Vogelwicke |
Vicia cracca |
Bienen, Falter |
An der Ergänzung und dem Umbau weiterer Flächen und der damit verbundenen Umstellung von einer intensiven auf eine extensive Bewirtschaftung wird weitergearbeitet.
Daneben sollen weitere, je nach Standortgegebenheit, bereits genutzte Potentiale in der Bewirtschaftung ausgebaut werden, wie z.B. Mahd incl. Aufnahme des Mähgutes, differenzierte Ausführung der Mahd (z.B. abschnittsweises Mähen innerhalb der Flächen oder benachbarter Flächen, um der Tierwelt nicht auf einmal allen Lebensraum und Nahrungsgrundlage zu entziehen; Liegenlassen des Mähgutes, um ein Aussamen zu ermöglichen).
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